Den Veiled obliegt die greenlandishe Gerichtsbarkeit. Die Richter (Scalebearer) sind bei der Art ihres Urteils keinerlei und bei ihrer Urteilsfindung nur einer Beschränkung unterworfen: schwere Körperverletzung mit bleibenden Folgen ist nicht erlaubt. Dies hat zu der Entwicklung von diversen interessanten 'Befragungsmethoden' geführt, auf die hier aber nicht näher eingegangen werden muß.
Es werden von jedem wichtigen Urteil Aufzeichnungen angefertigt, die als Richtlinien für spätere Generationen dienen sollen. Ein Einspruch gegen ein einmal gefälltes Urteil ist nicht möglich, jedoch wird ein Scalebearer bei einem nachgewiesenen Fehlurteil demselben Strafmaß unterzogen, das er in seiner Eigenschaft als Richter verhängt hat. Ein Fehlurteil wird sofort, jedoch ohne Anspruch auf Wiedergutmachung, aufgehoben.
Die Scalebearer der Veiled unterliegen einer Kontrolle durch die inkognito umherziehenden Watchmen. Hierbei handelt es sich um Beamte, die nur dem großen Rat verantwortlich sind. Es sind zumeist Folk oder Hiver, niemals aber Veiled. Sie werden in ihrem Heimatbezirk ausgebildet und verbringen ihre Amtszeit umherziehend im Lande außerhalb ihres Heimatbezirkes, da sie nie länger als einen Monat an einem Ort verbleiben dürfen.
Die Gerichte (Hall of Scales) befinden sich zumeist in Cloistern. Die größeren Städte verfügen jedoch über eigene Gerichtsgebäude außerhalb der Cloister. Gegenden, in denen sich keine feste Hall of Scales befindet, werden von umherziehenden Scalebearern betreut.
Bei den Farern befindet sich eine Hall of Scales auf jedem Schiff der Fleet das über einen Veiled verfügt. Diese Gerichte müssen alle Verfahren schriftlich aufzeichnen und in regelmäßigen Abständen an die Hauptstadt schicken, wo die Urteile überprüft werden. Ein Scalebearer der Farer darf Urteile mit Todesfolge oder Verstümmelungen zwar vorschlagen, muß jedoch sein Urteil erst in der Hauptstadt bestätigen lassen, währenddessen der Delinquent gefangenzuhalten ist. Dies hat bei den Farern dazu geführt, daß solche Urteile nur selten ergehen und die am weitesten verbreiteten Strafen der Pranger, die Auspeitschung und die Konfiszierung von Eigentum sind.
Es gibt nur vier house-übergreifende Straftaten: Mord und Körperverletzung, Raub und Sachbeschädigung. Hierbei gilt es folgendes zu beachten: a) Ein Duell gilt nicht als Mord und Streitigkeiten zwischen Houses gelten als Duell, b) Körperverletzung ist ebenso wie Sachbeschädigung Ansichtssache des Richters und c) Verletzung einer Konzession oder eines Monopols und Bruch eines schriftlichen oder öffentlichen Übereinkommens gilt als Raub.